Ötztaler Radmarathon 2015

Seppel Meerpohl bestand Härtetest

Seit 1982 geht es jeweils Ende August mit dem Rad über vier Alpenpässe, 5.500 Höhenmeter und eine Streckenlänge von 238 km. Die Rede ist vom Ötztaler Radmarathon, einem der anspruchsvollsten Radrennen für Amateure. Die 4.000 Startplätze sind begehrt und werden nach bestimmten Regeln verlost. Trotzdem gibt es mehrere Rennradfahrer, denen eine jährliche Teilnahme ermöglicht wird. Einer dieser „Ötztaler Wiederholungstäter“ ist Seppel Meerpohl von den Radsportlern des SC Melle 03. Bereits zum fünften Mal bestand er den absoluten Härtetest des „Ötzi“.

 

Am frühen Morgen startet die Tour in Sölden. Nach knapp 35 km „einrollen“ wartet der erste Hammer auf die noch frischen „Radler“. 1.200 Höhenmeter geht’s bergauf auf den Kühtaisattel. Dort wartet die erste Verpflegungsstelle auf die schon durchgeschwitzten Athleten. Ab Innsbruck kommt der nächste Anstieg mit 780 Höhenmetern auf den Brennerpass. Nun wärmt die Sonne Südtirols zusätzlich und nach einer „erfrischenden Abfahrt“ ist der Jaufenpass (1.130 Hm) zu bewältigen. Wer sich oben angekommen noch nicht total verausgabt hat, übersteht dann vielleicht auch noch den absoluten „Kracher“, das Timmelsjoch (1.760 Hm). Danach rollt man über einige Hügel hinab nach Sölden, dem Start- und Zielort des Radmarathons. Von 6.15 Uhr bis 19.30 Uhr muss man sich über diese Distanz „gequält“ haben. Dann ist Schluss. Der Besenwagen sammelt nun die letzten Fahrer/innen ein, soweit vorher nicht schon ein Zeitlimit überschritten wurde.

 

Diese echte Herausforderung für Radsportler ist ohne eine gezielte Vorbereitung gar nicht durchzustehen. Seppel Meerpohl absolvierte vom Frühjahr bis zum Sommer allein 5.500 Trainingskilometer auf dem Rennrad in Melle und Umgebung. Im Wiehengebirge und Teutoburger Wald kennt er nun sicherlich alle Nebenstraßen.

 

In diesem Jahr brannte die Sonne bei seinem „5. Ötzi“ besonders unerbittlich. Temperaturen bis fast 40 Grad zeigte das Thermometer. Trotzdem schaffte Seppel einen Durchschnitt von 21 km/h auf der 238 km langen Strecke. Nach 11:10 Std. erreichte er geschafft aber zufrieden das Ziel. Die Ergebnisliste weist Platz 61 in Altersklasse M 3 = Teilnehmer über 60 Jahre aus.

 

Eine persönliche Anmerkung: Eigentlich wollten wir in unserem Urlaub in St. Leonhard (Talort zwischen Jaufenpass und Timmelsjoch) an der Strecke stehen. Uns war es aber zu heiß. Die kühleren Bergregionen waren uns lieber. Seppel Meerpohl hielt durch – eine starke Leistung.