SC Melle ehrt Hannah Ronsiek-Niederbröker

Melle. Hannah Ronsiek-Niederbröker ist im Oktober mit dem Team Niedersachsen Deutsche Meisterin im Trampolinturnen geworden. Vor wenigen Wochen ist die Zwölfjährige überdies nach einem harten Auswahlverfahren – als erst zweite Meller Trampolinturnerin nach Tina Ludwig – in den Bundeskader berufen worden. Dafür hat ihr Verein SC Melle sie nun bei einer Sonderehrung gefeiert.

Das Präsidium um Präsident Gottfried Müller sowie Vereinsmanagerin Sarah Egbers bereiteten dem Talent, der Mutter und Trainerin Gaby Ronsiek-Niederbröker sowie Trainerin Gina Panhorst in der Geschäftsstelle einen warmen Empfang mit Blumensträußen, SCM-Sekt für die Erwachsenen und einem Geschenkgutschein für die Sportlerin. Zu Schnittchen erzählte Hannah bei der Feierstunde von ihren jüngsten Erfolgen und den nächsten Herausforderungen. Interessiert verfolgten Müller, Jutta Dettmann, Johannes Muhle aus dem Präsidium, Egbers sowie Diane Paehl, Abteilungsleiterin für Turnen und Trampolin, die Erzählungen. 

Für die Aufnahmeprüfung in den Bundeskader Mitte Dezember in Frankfurt hatte die Gymnasiastin drei Wochen Vorbereitungszeit nach Bekanntgabe der Übungen. Hannah standen nicht nur Tests auf dem Trampolin bevor, sie war auch in den Bereichen Kraft, Bodenturnen, Ausdauer und Beweglichkeit gefordert. Auch mithilfe der SCM-Turner und -Leichtathleten bereitete sich die Trampolinturnerin akribisch auf die Aufnahmeprüfung vor – und bestand als eine von bundesweit zwei Kandidatinnen ihres Jahrgangs.

 

Die Klimmzüge seien schwer gewesen, auch der das Tempo stetig steigernde Shuttle-Run-Test, berichtete die Zwölfjährige, die als Bundeskaderathletin nun auch Vorträge etwa über das deutsche Anti-Doping-Gesetz hört. Viele Lehrgänge und spannende Wettkämpfe stehen dem Talent in den kommenden Monaten bevor – neben den wöchentlich vier Trainingseinheiten beim SCM. Im Februar ist ein Start bei der internationalen Saar-Trophäe in Saarbrücken geplant, ehe am 25. Februar ein Heimspiel bei den Kreismeisterschaften in Melle bevorsteht. Richtig spannend wird es mit dem Landesturnverbandspokal im Juni.

 

Wenn die Mellerin bei drei hochklassigen Wettkämpfen eine gewisse Punktzahl erreichen sollte, kann sie sich für die Weltmeisterschaften im November in St. Petersburg qualifizieren. Da könnte ein Traum wahr werden für die ehrgeizige Sportlerin, die von ihrer Mutter manchmal gebremst wird. „Wenn ich für Samstag drei Stunden Training vorschlage, fragt Hannah: ‚Warum nicht vier?‘ Ich erkläre dann, dass ich noch etwas im Haushalt machen muss, weil mein Mann parallel mit unserem Sohn Tom beim Fußball ist“, schilderte Gaby Ronsiek-Niederbröker.

 

Hannah weiß eine starke SCM-Leistungsgruppe um sich. Mit ihrem Teamkameraden Colin Mouson (12) liefert sie sich einen vergnügten Wettstreit um neue Sprünge. „Ich möchte einmal den Schraubensalto machen. Aber das ist eine Kopfsache“, weiß Hannah. Nach Einschätzung ihrer Trainerinnen beherrscht sie bereits schwierigere Sprünge.

 

Bei der jungen Könnerin geht es hoch hinaus. Eine sechs Meter hohe Halle reicht da nicht mehr, mindestens acht Meter müssen es sein. „Wir müssen irgendwann die LTS-Halle in Melle ausbauen“, scherzte die Mutter. Je höher der Athlet springt, desto mehr Zeit hat er für seine Elemente.

 

Die Versammlung hörte gebannt zu. „Das ist ein toller Sport“, bemerkte der Vereinspräsident und fragte nach Wünschen der Trampolinturner. Neue Turnanzüge fürs Team wurden genannt. „Wir unterstützen euch gerne“, betonte Müller und kündigte an, für Hannahs kommende Sporthöhepunkte die Daumen zu drücken.